Der Raum dazwischen
Shownotes
Der November bringt bestes Wetter für einen Museumsbesuch und weht zugleich neue Impulse in Hamburgs Museen und Galerien. Zwischen klassischer Sammlung, zeitgenössischer Kunst und aktivistischen Perspektiven entsteht eine spannende Vielfalt, die zeigt: Kunst ist immer auch ein Spiegel unserer Zeit. Darüber hat Lars Meier mit drei Frauen gesprochen, die diese Entwicklung prägen: Tulga Beyerle, Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe, Kathrin Baumstark, Direktorin des Bucerius Kunst Forums, und Sarice Brudet, Künstlerin und Kuratorin des Ausstellungsraums The Space.
Aufgenommen wurde diese Folge mitten in Hamburgs Zentrum, im Museum für Kunst & Gewerbe, und präsentiert wie immer von HVV Switch, der besten App fürs Mobilbleiben in Hamburg.
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00:00:00: Hier sitzt die Kultur der Stadt
00:00:02: zusammen.
00:00:03: Der Kaltscher Club.
00:00:05: Fragen
00:00:05: an die Kultur
00:00:06: und
00:00:07: Antworten der Macher.
00:00:09: Nur im Ahoi Kaltscher Club.
00:00:13: Der Raum dazwischen, Kunst als Dialog mit der Welt.
00:00:16: Herzlich willkommen zur sächsendreißigsten Ausgabe des Kaltscherklaps.
00:00:20: Der November bringt bestes Wetter für ein Museumsbesuch und weht zugleich neue Impulse in Hamburgsmuseen und Galerien.
00:00:27: Zwischen klassischer Sammlung, zeitgenössischer Kunst und aktivistischen Perspektiven entsteht eine spannende Vielfalt, die zeigt, Kunst ist Immer auch ein Spiegel unserer Zeit.
00:00:37: Darüber sprechen wir heute mit drei Frauen, die diese Entwicklung prägen.
00:00:41: Thulgar Bayerle, Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe, Kathrin Baumstark, Direktorin des Bozieres Kunstforums und Saris Brudé, Künstlerin und Kuratorin des Ausstellungsraums, The Space Am Ballin Damm.
00:00:54: Aufgenommen wird diese Folge mitten in Hamburg-Centrum.
00:00:57: im Museum für Kunst und Gewerbe und präsentiert, wie immer, von HVV Switch, der besten App fürs Mobilbleiben in
00:01:04: Hamburg.
00:01:05: Wir beginnen mit Saris Prüde.
00:01:07: Du wurdest nix.
00:01:09: Gießen geboren und hast an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studiert.
00:01:13: Als Künstlerin hast du Schlange ausgestellt und hast mit dem Projekt The Space, einem Ausstellungsraum jetzt am Ballindamm, dessen Kuratorin du bist, die Seite gewechselt.
00:01:23: Saris, wenn du Hamburg als Kunststadt in ein einzelnes Bild oder Gefühl fassen müsstest, wir sehen es aus.
00:01:30: Also ich sehe Hamburg auch so als das Tor zur Welt.
00:01:33: Offen, Weltoffen und eher so als Resonanzraum.
00:01:36: Und ich muss eine kleine Korrektur hinzufügen.
00:01:37: Ich hab nicht an der HFWK studiert.
00:01:39: Ich hab Ökonomie und Philosophie studiert.
00:01:42: Spieltheorie, Globalisierung, Entwicklungspolitik.
00:01:45: Und in der Philosophie fiel Ästhetik, Hegel, Staatstheorien.
00:01:50: Oha.
00:01:50: Aber ich hab ja auch schon immer gemalt und hatte auch Maler in der Familie.
00:01:56: Und war
00:01:56: daher immer in diesem Kunstkontext auch unterwegs.
00:01:59: Okay, aber wir kommen zu dem Bild.
00:02:00: Das ist das Tor zur Welt.
00:02:01: Wie sieht's aus?
00:02:03: Doch sehr weltoffen und optimistisch.
00:02:07: Okay.
00:02:08: Kathrin Baumstark.
00:02:10: Du wurdest in Vilderstadt geboren und hast Kunstgeschichte, Religionswissenschaft und neue deutsche Literatur in München studiert.
00:02:17: Nach deiner Promotion wurdest du Zwei Tausend Sechzehn Kuraturen am Oziores Kunstforum der so eine Leitung, du seit Zwei Tausend Dreiundzwanzig allein verantwortest.
00:02:26: Kathrin, wenn du an das Bild denkst, dass Hamburg in der Kunst vermittelt, was ist das Erste, was dir in den Sinn kommt?
00:02:33: Ein Wanderer über dem Nebelmeer.
00:02:38: Sehr schön, das lassen wir mal stehen, da haben wir gleich ganz viel zu diskutieren.
00:02:41: Tulgar will da bestimmt was zu sagen.
00:02:43: Tulgar Bayerle, du wurdest aus der Jahre hier in Wien geboren, hast zunächst eine Tischlerlehre in München absolviert, dann Industrie-Design studiert und im Jahr die Vienna Design Week mitbegründet.
00:02:55: Nach deiner Zeit als Direktorin des Kunstgewerbes Museums Dresden leistest du seit dem Jahr das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
00:03:02: Wenn Hamburg ein Schaufenster wäre, liebe Tulgar, was würde man darin aktuell sehen.
00:03:10: Das wäre ein sehr aufgeräumtes Schaufenster und würde eure Angebote spielen.
00:03:19: Sehr gut.
00:03:20: Ich habe ja gesagt, dass Kunst ja auch ein Spiegel unserer Zeit ist.
00:03:23: Jetzt die Frage an euch.
00:03:24: Was würde man in dem Spiegel sehen?
00:03:26: Also gar nicht Hamburg, sondern wie würde die Zeit sich darin spiegeln?
00:03:30: Wer möchte da als erstes was zu sagen, Tulgar, vielleicht?
00:03:34: Ich
00:03:34: würde sagen, dieser Spiegel ist schon recht.
00:03:40: strapaziert.
00:03:42: Es ist kein Zerspiegel, das würde ich nicht sagen.
00:03:45: Ich würde auch nicht sagen, dass er ein zersplittertes Spiegel ist, aber er würde sehr viele verschiedene auch divergierende Aspekte zeigen.
00:03:53: Also dieses Bild wäre ziemlich dicht an sozusagen aufeinanderprallenden Kräften oder Gegenständen.
00:03:59: Es wäre kein harmonisches Bild, kein harmonischer Spiegel, der in einem, der z.B.
00:04:05: Die Alsterin in Windstille, das ist sowas Schönes oder auch die Alsterin mit Wind.
00:04:10: Aber da ist noch viel mehr drinnen in diesem Spielgebild für mich.
00:04:14: Saris.
00:04:16: Ich würde sagen, es ist eine Zeit, die von Dissonanten geprägt ist und dadurch ist auch eine Zeit,
00:04:22: um
00:04:22: Neues zu kreieren, neue Visionen, Aufbruch.
00:04:25: Wie möchte man coexistieren?
00:04:26: Also eine Zeit, wo viele Fragen vielleicht eine andere Perspektive bekommen, neue Narrative entstehen.
00:04:34: Also ich glaube auch eine spannende Zeit, um der man auch eine Richtung geben kann.
00:04:37: Ja, Katrin, wie sieht denn der Spiegel aus?
00:04:40: Ist der schön poliert oder sind da viele Flecken drauf?
00:04:45: Ja, ich sehe so diesen alten Spiegel, kennt ihr die, die so ein bisschen angelaufen sind und so, wo dann Syrbo durchguckt und so.
00:04:52: Und es ist auch ein kleiner Spiegel geworden.
00:04:56: Also der Überblick fehlt auch
00:04:57: ein bisschen.
00:04:58: Manchmal.
00:04:58: Ja.
00:04:59: Kommen wir mal zu Hamburg.
00:05:01: Hamburg will ja vieles sein.
00:05:03: Basel ist für die Art Basel bekannt.
00:05:05: Das Ahus Kunstmuseum ist das Highlight der Stadt.
00:05:08: Und Hamburg wird als Musical-Stadt genannt.
00:05:12: Nervt euch dieses Klischee?
00:05:14: Und was muss man tun, damit Hamburg vielleicht auch so im Volksmund die Museumstadt
00:05:20: ist?
00:05:21: Ich finde schon, dass sich da viel geändert hat.
00:05:24: Das war vor zehn, zwölf Jahren total anders, wo es wirklich nur Musikgestatt war.
00:05:28: Und das hat sich in den letzten Jahren stark geändert.
00:05:31: Ich finde, da hat die Elbphilharmonie was
00:05:34: bewirkt.
00:05:35: Und entsprechend hat dann auch Hamburg Tourismus und Marketing eine Kulturstrategie entwickelt.
00:05:42: Mhm.
00:05:43: So doch so ähnlich, oder?
00:05:45: Ich
00:05:45: denke auch, als ich anfiege noch als Kuratorin, was wirklich dieses ... König der Löwen Musical, wo wir auch mal versucht haben, ja irgendwie mit freier Auslagen und gemerkt haben, das ist einfach nicht, also gar nicht unser Publikum.
00:05:59: Und dann, so seit ein paar Jahren ist es, aber finde ich es auch verstärkt.
00:06:02: Klar, die Elfi war so ein Katalysator auch für uns, aber ich glaube auch, dass es als Museumsstadt, als Kulturstadt, als Off-Space-Stadt deutlich mehr wahrgenommen wird.
00:06:14: Auch als Musikstadt, Klubstadt,
00:06:16: Theaterstadt.
00:06:18: Aber meine Frage ist ja, warum ist es noch nicht die Museumstadt, Saris?
00:06:22: Was fehlt dafür?
00:06:24: Was ist
00:06:25: die Elbphilharmonie unter den Museen?
00:06:28: Also ich bezeichne, was Hamburg so die Kunst, da gehen immer so was hidden Treasure, weil viele, die hierher kommen und das ganze Programm nicht kennen oder die Museen oder die Off-Space-Szene, die sind immer alle positiv verratet.
00:06:37: und ich glaube, das braucht einfach noch Zeit, bis wirklich Hamburg auch als Kunststadt gesehen wird, vielleicht irgendwann auch mal so was wie eine Art Week oder so, dass man irgendwie die ganzen Häuser mit involvieren kann.
00:06:48: Aber ich sehe schon ein Problem mit Berlin in der Nähe von Berlin.
00:06:52: Also diese Gravitationskraft, die Berlin hat und du fährst mit dem Zug, wenn er dann fahrt und wenn er dann bald wieder so schnell fahrt, wie er üblicherweise
00:07:02: fahrt,
00:07:03: unter zwei Stunden dahin, zu den sämtlichen Professoren der HFBK de facto in Berlin leben und nach Hamburg rein pendeln.
00:07:10: Also das ist schon ...
00:07:12: Ja,
00:07:12: erschwerend würde ich mal sagen.
00:07:14: Auf jeden Fall.
00:07:15: Und ich muss auch wirklich zugeben, das ist aber bei einer üblichen Wiener Arroganz aus Wien kommen, das ist für mich keine, es ist genau das, was du beschreibst, man entdeckt was, es ist viel interessanter als man glaubt, aber es ist nicht unbedingt die Kulturstadt.
00:07:29: Ja.
00:07:30: Und das ist auch nicht so wie jetzt in Berlin.
00:07:34: Irgendwie, man ist eine Woche da, man hat Termine mit Museen.
00:07:36: Wir kennen das ja.
00:07:38: Und du weißt, jeden Abend, du kannst irgendwo hin, du hast eine Eröffnung, du bist da eingeladen, da ist das.
00:07:45: Also, ich find schon, das ist eine ganz andere Qualität.
00:07:49: So, aber ich glaub ... Ist
00:07:51: die Hauptstadt.
00:07:51: Genau,
00:07:52: auch nicht vergleichen.
00:07:53: Und
00:07:53: uns kommt halt mehr und geht mehr, uns ist so, aber ich
00:07:57: ... Aber würdest du sagen, Düsseldorf ist eine Museumsstadt, oder würdest du sagen ...
00:08:02: Frankfurt vielleicht noch?
00:08:04: Gwurt München ist so eine Stadt, wo man mit den Pinnakotheken ... Ich frag mich, wo unser Vergleich liegt.
00:08:10: Wo liegt unsere Messlatte, wenn ich über Hamburg nachdenke?
00:08:14: Hör ich daraus, dass ihr nicht den Ehrgeiz habt, dass dieser Stempel vom Stadtmarkt übernommen wird, dass die Museen noch stärker in irgendeiner Form nach draußen gefördert werden, um das Bild der Stadt zu prägen?
00:08:29: Ich glaube, das müssen wir machen, dass ja unsere Aufgabe auch, also Programme zu machen, die so spannend sind und so aufregend, dass es sich eben dahingehend entwickelt.
00:08:39: Also, ich verstehe dann Hamburg Marketing und Hamburg Tourismus.
00:08:43: Was bringt uns Geld rein?
00:08:44: Und ich meine, jetzt hat man irgendwie hier Westfield gebaut mit ...
00:08:49: Privaten-Miliar.
00:08:50: Ja, und bei uns heißt es dann immer saubernoseplaniert.
00:09:03: Also das ist ja anscheinend auch etwas, was die Stadt möchte.
00:09:07: Und dagegen können wir ja uns nur stellen und sagen, ja, wir haben hier so tolle Programme und Ausstellungen und Off-Spaces und neue Künstler, alte Künstler.
00:09:19: Das ist dazu zu werden.
00:09:20: Ja, aber ich finde schon, das haben wohl Marketing-Tourismus viel gemacht in der letzten Zeit.
00:09:24: und wenn dann würde ich sagen, es muss die Kultur propagieren.
00:09:27: Ich glaube nicht, dass es nur über die Museen allein geht, sondern die Kultur, die Vielfalt der Kultur, eben auch der Off-Szene, der Galerien, der Club-Szene, das finde ich macht diese Stadt interessant.
00:09:38: Über die Museen alleine wirst du es nicht.
00:09:41: Nun greist du ja, liebe Thulga, die ganzen Pendler hier ab.
00:09:44: Du bist direkt neben dem Hauptbahnhof.
00:09:46: Das muss ja nicht nur Nachteile haben, dass man hier am Hauptbahnhof sitzt.
00:09:55: Wer sind deine Kunden sozusagen?
00:09:57: Also fährt man tatsächlich aus Stuttgart hierher?
00:10:02: Das könnte Katja vielleicht... Aber fährt man nach Hamburg, um ein Museum zu sehen?
00:10:11: Also wir wissen, dass der gesamturistische Anteil unserer Besucher insgesamt, also da rechnen wir im Tourismus sozusagen innerdeutschen Tourismen und außerdeutschen Tourismus zusammen und vom innerdeutschen ist es mehrheitlich dann eben, also... Insgesamt sind es zehn Prozent oder sechs, sieben, acht Prozent Touristen von unserem Publikum.
00:10:28: Der Rest ist Metropolregion.
00:10:30: Und von diesen ist es dann die Mehrheit innerdeutsch und ein kleiner Teil, der dann halt das zu Schweiz aus Dänemark oder sowas kommt.
00:10:36: Sie kommen aus Dänemark zum Beispiel wirklich regelmäßig.
00:10:39: Aber nicht aus Aarhus.
00:10:40: Doch, aus Aarhus wahrscheinlich.
00:10:41: Aber ich frage nicht nach Postleizeien, sondern wir machen regelmäßig Umfragen mehrfach im Jahr.
00:10:49: Das heißt, mein touristisches Publikum ist schön, nice to have, aber ist nicht meine Hauptzielgruppe.
00:10:54: Meine Hauptzielgruppe ist wirklich die Metropolregion Hamburg.
00:10:58: Und da wissen wir zum Beispiel, dass wir einen steigenden Anteil Menschen mit Migrationshintergrund haben über die letzten Jahre.
00:11:05: Wir wissen, dass wir jedes Jahr ein Drittel Neubesucher erreichen durch Themen, also dass ein Thema jemanden erreichen kann, der noch nie vor dem Museum für Kunst und Gewerbe war.
00:11:15: Und von denen bleiben mir dann ein kleiner Teil, als sozusagen mehrfach wiederkommende Pistast und jemand, ein Stammbesucher wird.
00:11:26: Also insofern... Aber Alex sagt, wenn du die Elfi fragst, ich glaube, die haben nicht so viel mehr National- und internationalen Tourismus.
00:11:33: Mehr
00:11:33: als zehn Prozent, doch.
00:11:35: Nein, glaube ich, Alex sagt nicht.
00:11:36: Sieht man da nicht viel häufiger Busse aus Magdeburg und Göttingen?
00:11:40: und
00:11:40: Kathrin?
00:11:40: Ich glaube, die sind auch ungefähr bei zehn Prozent und vielleicht zwölf Prozent, aber nicht viel mehr.
00:11:45: Kathrin, dann hast du auch nicht mehr, obwohl alle ausländischen Touristen der Schöne Rathaus fotografieren.
00:11:51: Ihr seid nebenan.
00:11:52: Gibt's da irgendwie einen kleinen Vorteil, so zentral zu sein?
00:11:56: Wir haben Ticken mehr, da ist es aber eher, es kommt auf die Ausstellung an.
00:12:01: Also das ist bei uns total interessant.
00:12:04: Wo es ganz explizit war, war bei Henri Cartier-Presson.
00:12:07: Da hatten wir, weil wir haben Postplatzhalbefragungen gemacht und da hat wir sehr viel französisches und britisches Publikum, was ich spannend fand.
00:12:16: Genau, und das sind aber tatsächlich... machen das die Ausstellung dann häufig auch aus.
00:12:21: Und bei Katje Pressant war es eben ganz eklatant, also dass ich es mir auch gemerkt habe.
00:12:26: Sonst ist es eben auch Metropolrektion, das sind wir.
00:12:29: Also das ist ein Dänemark ist noch, wir haben viele dänische Besucherinnen, einfach weil die in der Stadt sind und irgendwie auch ein treues Publikum sind, aber sonst ist es eben Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg.
00:12:41: Ja.
00:12:42: Achtung, Achtung!
00:12:43: Werbung!
00:12:46: Einfach immer am Start die HVV Switch App für euch, damit ihr jedes eurer Ziele in Hamburg und Umgebung erreichen könnt.
00:12:53: Einfach schnell und direkt ermöglicht die HVV Switch App euch den unkomplizierten Kauf von HVV Tickets.
00:13:02: Zusätzlich dazu könnt ihr mit der App ein Six-Chair, Share Now oder Miles-Automieten, ein Tier- oder Voi-E-Scooter oder ein Moja-Shuttle buchen, um bequem von A nach B zu gelangen.
00:13:15: Weitere Infos unter www.hvv-switch.de.
00:13:21: Achtung, Achtung, das war ein Konsumhinweis.
00:13:26: Saris, ich nehme an, du machst keine Zuschauerbefragungen bei dir.
00:13:31: Das Schöne am Space ist, wir haben sehr diverses Publikum.
00:13:34: Man hängt nicht nur in der Kunstbubble fest, von jüngeren bis älteren.
00:13:38: Wir haben auch viel Führung für Schulen, Stadtteilschulen, Uniklassen.
00:13:43: Das merkt man auch bei den Openings.
00:13:44: Da kommen im Zeitraum von vier Stunden knapp achthundert Gäste.
00:13:48: Und wirklich der wär's, aus der Musikszene, Mode, Kunst.
00:13:53: Welches Publikum geografisch gesehen hast du denn im Blick?
00:13:57: Also, wenn du jetzt am Balindam was machst, denkst du dann auch noch an der Halt steht oder gehst du einfach nur direkt in die Schanze und Karofittel?
00:14:05: Nein,
00:14:05: also die aktuelle Fläche ist ja nicht mehr im Balindam, sondern jetzt in der Kaiser Wildemstraße, da wird eine große Halle von vierhundertvierzig Quadraten mich dann bespielt
00:14:13: und
00:14:14: ich freue mich über jeden Gast und jeden Besucher und jeden Austausch.
00:14:17: Ich kann jetzt nicht genau sagen, Wo die Besucher alle herkommen, aber schon sehr divers.
00:14:22: Also ich habe natürlich auch die äußeren Stadtteile im Blick, so weiter.
00:14:25: Bei uns wirklich viel so Mund-zu-Mund-Propaganda, dass die Leute das gehört haben oder durch Artikel, Instagram.
00:14:33: Ein Publikum, was ja durchaus immer wieder sehr stark umworben wird in allen Kultur- und Kunstbereichen sind Jugendliche und Kinder.
00:14:41: Tulga, du hast, ich glaube vor zwei Jahren, eine Sesamstraßenausstellung gehabt.
00:14:46: Die war, glaube ich, redkortverdächtig, mutmaßlich.
00:14:50: Wie sehr hast du denn tatsächlich diese Zielgruppen im Blick?
00:14:52: Also gibt es jetzt nächstes Mal mit den Meinselmännchen was und übernächstes Jahr mit Pipilangstrumpf?
00:14:58: oder beziehst du das in die Planung gar nicht mit ein?
00:15:01: Doch,
00:15:01: das bezieht mich natürlich in die Planung mit ein, selbstverständlich.
00:15:04: Allerdings insofern keine Meinselmännchen und auch keine Pipilangstrumpf.
00:15:08: Pipi war ja... Ist
00:15:09: ja gerade Marc.
00:15:10: Wir haben
00:15:12: Janusz zum Beispiel gemacht, also mir geht es ja dann immer um die Qualität der Gestaltung.
00:15:16: Ich mache das nicht, weil das dann nette, so ein Kult und attraktiv, sondern entweder es ist interessant von der Gestaltungsseite her oder nicht.
00:15:25: Tatsächlich sind wir sehr stolz, dass wir bei der Sesamstraße in dem Jahr waren, wir tatsächlich noch jünger als sonst, aber dass wir prinzipiell ein Durchschnittsalter von auch dieses Jahr von forty-fünf Jahren haben, das ist sehr außergewöhnlich für klassische Museen, weil wir einfach Die Mischung hat auch Glitzer, hat lustigerweise sehr viele alte Leute angezogen.
00:15:46: Das war total interessant, aber natürlich auch viele junge.
00:15:50: Also das war so quer durch.
00:15:51: Da ist jetzt unser altes Durchschnitt wieder ein bisschen gestiegen, aber nicht so stark, dass es nicht auch noch immer bei eben diesen forty-fünf werden.
00:15:58: Und wir machen nächstes Jahr eine Ausstellung, die noch nur einen Arbeitstitel hat, der, weil es um Kinderstühle dreht.
00:16:04: Das hat noch keinen wirklichen Titel, aber da geht es auf der einen Seite um, wir schauen sozusagen Design, Kinderstühle, wir schauen die aus, aber gleichzeitig Machen wir das sehr stark Vermittlungslastig.
00:16:14: Das ist überhaupt ein großes Thema, bei uns eben Vermittlung für Kinder und Jugendliche zu machen.
00:16:18: Und da geht es darum, dass die wirklich gemeinsam Stühle bauen können.
00:16:22: Also wie baut man überhaupt einen Stuhl?
00:16:25: Und so gesehen haben wir das immer im Blick.
00:16:30: Oder anders gesagt, wir versuchen sozusagen in unserem Programm.
00:16:35: immer so einen Rundumblick zu haben und zu sagen, was sind die?
00:16:39: weniger die demografische Zielgruppe, sondern eher was ist der Anlass, warum du kommst.
00:16:45: Du willst, z.B.
00:16:47: Katia Bresson finde ich ein super Beispiel, das ist so toll, dass du einmal das sehen kannst, dann fährst du eben weit, das heißt du bist ein Konnoisseur oder ein leidenschaftlicher Fan und du um das zu sehen.
00:16:59: Und das ist dann der Anlass.
00:17:01: Weniger, ob die Leute jung, alt, divers oder sonst was sind, sondern... Oder warum du willst eine gute Zeit mit der Familie haben, dann ist das der Anlass.
00:17:10: Und wenn wir diese Kinderstühle-Ausstellung machen, dann ist das... Oder Glitzer war auf jeden Fall etwas, wo du auch in der Gruppe kommen kannst und du hast auf jeden Fall eine gute Zeit, dann ist das der Anlass sozusagen.
00:17:20: Und das über ein Jahresprogramm so zu stricken, dass du möglichst viele Leute erreist, ist natürlich das Ziel.
00:17:27: Ja, Katrin, wie sehr hast du Jugendliche als Konsumenten oder als Konsumenten der Zukunft im Blick bei der Gestaltung?
00:17:35: Na, wir haben es durch die Öffnung des Hauses jetzt auch so seit ein paar Jahren.
00:17:40: Es ist mir schon extrem wichtig.
00:17:42: Also, forty-fünf so Jungs sind wir noch nicht.
00:17:45: Aber wir haben zum Beispiel ein Programm, das mir sehr am Herzen liegt, das heißt SchülerInnen für einen SchülerInnen, wo Junge Menschen aus dem Wilhelm-Gymnasium, also elitäres Gymnasium, tatsächlich Javi machen mit unseren Kursen, also mit unseren Ausstellungen, sich da reinfuchsen, Führungen geben für andere Schülerinnen.
00:18:06: Und eben die kommen aus Mümelmannsberg, von der Vettel und so weiter.
00:18:11: Und die sind wirklich von erste Klasse.
00:18:15: Wir haben geflüchteten Gruppen, wir haben aber auch Rentnergruppen und die werden von diesen Jugendlichen geführt.
00:18:22: Und gerade für junge Menschen, die noch nie in Kontakt kamen mit einem Museum oder so.
00:18:29: Für die ist es natürlich viel cooler, wenn da eben einer steht, der sechzehn ist und der denen das cool erzählt, als wenn irgendwie eine alte Frau ihnen jetzt Kunsthistorisches Bullshit-Bingo vor.
00:18:41: und das ist so.
00:18:42: was glaube ich das ist Unsere Finanzierung in die Zukunft, also diese Hemmschwellen abbauen, dieses Komm vorbei.
00:18:49: Es ist hier nicht Schlimmes.
00:18:51: Du kannst wenig falsch machen, eigentlich fast alles nur richtig.
00:18:55: Und das sind, glaube ich, so Sachen, die wir alle anpacken, eben durch Vermittlungsarbeit.
00:19:01: Weil, ja, wir müssen in Wissen investieren in die Kids und Wissen ist natürlich auch Sehen.
00:19:07: Und wir haben jetzt zum Beispiel, wir eröffnen in einem Monat in drei Wochen, Kinder Kinder und sie ist aber nicht wie die Ausstellung jetzt in München im Haus der Kunst gab es eine die explizit für Kinder war sondern es geht eben um Kinder Porträts oder die Darstellung von Kindern von Tizia an bis Rineke Dijkstra.
00:19:26: Also zu zeigen wie hat sie das eigentlich gewandelt?
00:19:29: Wann wurden Kinder von kleinen Erwachsenen zu Kindern?
00:19:32: Wie geht das weiter?
00:19:34: Wir haben eine ganz schöne Videoarbeit eben von Rineke Dijkstra wo eine Schülerin an Picasso nachmalt und so.
00:19:40: und wir haben gesagt natürlich müssen wir die Kinder mitnehmen.
00:19:42: Und dann war die erste Überlegung, hängen wir die Bilder runter.
00:19:47: Und dann haben wir gesagt, ja okay, aber so ehrlich muss man sich auch machen, wie viele Kinder kommen wirklich und wie viele erwachsen.
00:19:55: Jetzt haben wir eben mit Stühlen und Arbeiten mit Hockern, dass wir eben die verschiedenen Ebenen haben können, dass jeder eben auf Augenhöhe das Werk angucken kann, um eben das mitzunehmen.
00:20:06: Oder wir haben jetzt so ein Freundschaftsbuch, Freundinbuch, wo man dann eben, also wie ein Poesiealbum, da aber auch die Figuren aus den Gemälden mit uns sprechen und sagen, da erfahren wir eben spielerisch, was davon war, ihr Lieblingsessen, sechzehnhundertdreißig oder durften sie zur Schule gehen und so.
00:20:23: Und ich glaube, das ist eben, ja, wie du sagst, man muss es, glaube ich, so im Grund herum angucken.
00:20:28: Also ein Thema und dieses Thema sollte so spannend sein, dass es so viele verschiedene Seiten hat und so viele verschiedene Zugänge, dass ja eine Großfamilie kommen kann und jeder seinen Zugang finden kann.
00:20:41: Wenn wir schon über Kinder sprechen, Saris, wie bist du denn als Kind oder Jugendliche zur Kunst gekommen?
00:20:47: Und wie spiegelt sich das in der heutigen Arbeit jetzt wieder?
00:20:53: Also, ich habe noch ein Bruder, also meine Eltern sind mit uns viel in Musinen gegangen, hatten auch immer viel Literatur zu Kunst zu Hause.
00:21:00: Das heißt irgendwie Bildbänder, aber ich war einfach immer schon faszinierend von Malerei.
00:21:03: Und ich glaube, das hat sich bei mir immer so verfestigt.
00:21:05: Da hatte ich immer so ein Drive gehabt.
00:21:08: Kunst bedeutet für mich auch Hoffnung und soll an Menschlichkeit erinnern.
00:21:12: oder was wir eben auch besprochen haben, so wie möchte man heutzutage existieren, zusammenleben.
00:21:17: Das war für mich immer eine Kommunikationsform und eben auch so mit dem Space.
00:21:20: Das ist ja auch so ein Ort der Begegnung oder ein Ort für Austausch, für das Experiment und für Dialoge und genau bezüglich... Also bei mir ist das dann wirklich nur so durch die Führung, dass man da jüngere Gäste hat, die zwischen zwölf und vierzehn sind.
00:21:36: Aber da fand ich eben auch spannend.
00:21:37: Wir hatten auch Stadtteilschulen da, die vielleicht nicht so den direkten Bezug zu Kunst haben.
00:21:41: Die kamen teilweise mit den Eltern wieder, weil die denen das noch mal zeigen wollten.
00:21:44: Oder wir hatten so eine ganz tolle begehbare Installation mit Simon Hirmann.
00:21:47: Da sind die wirklich mit den Eltern und Geschwistern wiedergekommen, um eben diese Ausstellung nochmal zu sehen.
00:21:52: Oder was ich auch mal mache, ich mache die Finisage am Wochenende zwischen fünfzehn und einundzwanzig Uhr.
00:21:55: Da kommen ganz viele Eltern mit Kindern an.
00:21:58: Tulgar.
00:22:00: Wie ist die junge Tulgar denn zur Kunst gekommen?
00:22:03: Die junge Tulgar ist in einer Familie aufgewachsen, wo der Vater Künstler war.
00:22:10: Aber Musiker, nicht bildende Kunst, sondern eben darstellen Kunst als Musiker und bei uns zu Hause gingen.
00:22:16: Und er war aber mit sehr vielen Künstlern, Künstlerinnen und Befreunden, die einfach viel da waren.
00:22:20: Also es war sozusagen das Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin.
00:22:24: Und ich habe mich aber dann lustigerweise eben nicht getraut.
00:22:26: Kunst zu studieren, sondern hab dann den Umweg über die Tischlerei zu Design gemacht, also kurz habe ich ja nicht studiert.
00:22:32: Ja.
00:22:33: Und Musik, hast du viel Musik auch
00:22:35: gemacht?
00:22:35: Ja, ja, ich hab natürlich ewig lang Musikinstrument gespielt, jahrelang Geige und dann noch einmal klassische Gitarre, aber da ärgere ich mich selber sehr, dass ich die Geige aufgegeben habe, die hätte ich behalten sollen.
00:22:47: Aber
00:22:47: glaubst du, dass du Du hast den natürlichen Zugang zu Kunst und Kultur gehabt.
00:22:51: Glaubst du, dass das auch Einfluss auf die Gestaltung des Museums für Kunst und Gewerbe hat?
00:22:55: Dass es einfach irgendwie offener ist als die Museen, die man fährt von früher im Hinterkopf hat?
00:22:59: Nein,
00:22:59: das glaube ich nicht.
00:23:00: Ich glaube, das muss man voneinander trennen.
00:23:03: Also ich meine, das, also erst einmal heißt die Tatsache, dass ich damit aufgewachsen bin, überhaupt nicht, dass ich mehr weiß oder irgendwie irgendwas gescheitert bin als irgendwer andere.
00:23:12: Ich würde sagen, alle, die sich sozusagen intensiv diesen Dingen angenähert haben, haben vielleicht einen ganz anderen Zugang.
00:23:18: Ich würde sagen, dadurch, dass ich Design studiert habe und als Praktikerin in die Theorie gegangen bin und dann Kuratorin geworden bin, dass ich darüber einen anderen Zugang zu manchen Dingen habe.
00:23:30: Du könntest Katrin die Stühle bauen für
00:23:32: die Kinderausfälle.
00:23:32: Nein, nein, das meine ich nicht, sondern ich betrachte einfach, meine Art des Museums zu leiten, ist einfach geprägt von meinem Werdegang.
00:23:39: Aber der Rest ist meine gesellschaftspolitische Überzeugung und die ist vielleicht nicht die gleiche, wie mein Vater sie hatte.
00:23:45: Also das hat ja sicher sehr viel Eliteira alles gesehen, als wie ich das mache.
00:23:51: Katrin Filderstadt bringt man jetzt erst mal nicht mit Kunst in Verbindung.
00:23:54: Ich persönlich mit Tennis, weil ich glaube, eine recht bekannte Tennispielerin kam auch mal aus Filderstadt und es gab dort einen, ich glaube auch einen Damen-Tennis-Turnier irgendwie.
00:24:02: Aber das ist schon so lange her, da hatten wir noch D-Mark.
00:24:05: Ja, weiß ich nicht.
00:24:05: Katrin,
00:24:06: wie bist du denn zur Kunst gekommen?
00:24:08: Also Filderstadt liegt, ich bin in Filderstadt geboren, aufgewachsen in Eichtal, das ist noch kleiner.
00:24:16: Ist aber so mit dem Auto, mit den Stunden von Stuttgart weg.
00:24:21: Der Metropon.
00:24:25: Nee, aber ... Auto-Metropon.
00:24:28: Aber genau, Porsche.
00:24:30: Porsche.
00:24:31: Nee, bei mir war es tatsächlich die Staatsgalerie Stuttgart, die mich geprägt hat als Kind.
00:24:37: Ich hatte einen kunstinteressierten Vater.
00:24:41: der mich mitgenommen hat, der mich auch manchmal genervt hat.
00:24:44: Also es muss man ja auch sagen, dass man wacht ja nicht als Kind auf und findet Kunst per se richtig Dufte, sondern es hat mich auch manchmal genervt und bei mir war so eine Initialzündung orthodix.
00:24:56: Deshalb ist
00:24:56: er mir irgendwie immer noch nahe, weil da war ich so zwölf oder so muss ich gewesen sein und das hat mich so umgehauen, dass ich gesagt habe, da muss ich mehr wissen.
00:25:06: Und dann, genau, ich war eher so im Theaterbereich, früh als Jugendliche und so, und habe dafür gelesen eher.
00:25:14: Und durch Dix bin ich dann irgendwie zu Kunst gekommen, da habe ich gesagt, da will ich mehr wissen.
00:25:18: So hat es eigentlich angefangen.
00:25:19: Aber es war, also bei mir wiederum, ich komme aus einer wirklich arbeiter Familie.
00:25:24: Also da war jetzt nicht irgendwie ... Das große Thema, meine Oma, die immer noch lebt, hat auch meine Dissertationsthema immer noch aufgeschrieben, falls jemand fragt, was ich mache.
00:25:39: Aber ich glaube, es war schon ein bisschen dieser Zugang, dass man mich mitgenommen hat, dass man mir Kunst quasi dargebracht hat.
00:25:47: Ohne einen großen Zwang, also es war schon, wir gehen uns mal hin, aber wenn ich nach einer halben Stunde keine Lust mehr hatte, war es auch okay, aber dass du immer wieder so ein Angebot bekommst.
00:25:55: und irgendwann hat es bei mir eben, dass ich dachte, jetzt will ich es wissen und dann war es irgendwie klar, dann war da weggeendet.
00:26:02: Kunst hat ja in der Produktion ganz häufig was mit Nöten und Ängsten und Druck zu tun, also wenn man am Anfang steht.
00:26:10: Die finanzielle soziale Anerkennung kann es denn davon leben.
00:26:14: Und so sind solche Fragen, die alle Künstler schon mal gehört haben.
00:26:18: Wenn man sehr erfolgreich wird, irgendwann gibt es eine gewisse Erwartungshaltung.
00:26:22: Macht das doch noch mal in der Musik den Nummer eins hit, noch mal schreiben zu müssen von der Umgebung.
00:26:28: Saris Wie.
00:26:29: Empfindest du denn den beruflichen Umgang mit Kunst?
00:26:32: Also ihr sprecht ja alle drei ja sehr locker und sehr leidenschaftlich über Kunst.
00:26:37: Verspürst du auch irgendwelche Gegenwinde?
00:26:42: Nee, natürlich, also man hat ja mal Produktionskosten, sei es bei einem Ausstellungskonzept oder bei der eigenen Kunst, aber man muss da schon gut kalkulieren können, auch sparsam sein und im Rahmen vom Budget arbeiten können und dadurch darf ich eben auch mit vielen jüngeren arbeiten jetzt anfangen.
00:26:54: Zweitens sind, da sind schon Ängste da und die sind auch berechtigt, weil es gibt unheimlich wenige Studioplätze, vor allem bezahlbare Studioplätze hier in Hamburg und da sind alles so kleine Sachen, mit denen man konfrontiert wird und die eigentlich eben auch Raum nehmen oder Zeit nehmen, um im Studio zu sein und ein Stück
00:27:11: Praxis
00:27:12: aufrecht zu erhalten.
00:27:13: Da sind unheimlich viele Begebenheiten, die auf einen da einpresseln, die man auch irgendwie alle manövrieren muss.
00:27:19: Einfach ist es nicht.
00:27:21: Man muss sicher auch im Klaren sein, wie viele von den Menschen, die Kunst studieren, oder wie viele von denen werden jemals davon leben.
00:27:28: Das ist ja ein Bruchteil.
00:27:31: Klar, das ist auch wichtig.
00:27:34: Das heißt aber auch im
00:27:35: kulturschaffenden
00:27:36: Bereich ist die Selbstausbauaktion.
00:27:39: Wer sich aller letztlich inklusive wir auch, ich werde gut bezahlt, aber trotzdem ... arbeite ich weit aus mehr und natürlich eher wahrscheinlich ununterbrochen an den Grenzen dessen, was irgendwie auch vertretbar ist für einen selber und für eine langfristige Zukunft.
00:28:00: Und ich habe, als ich freischaffend die Vienna Design Week gemacht habe, sieben Jahre, das war einfach, ich habe auch irgendwann aufgegeben und mich davon verabschiedet, weil es nicht mehr tragbar war, weil ich einfach gewusst habe, da stehe ich nicht durch auf Dauer.
00:28:13: Also es ist schon, ein sehr eigenes Feld.
00:28:16: Es ist eine große Leidenschaft.
00:28:18: Es ist unglaublich spannend für uns alle, egal wo wir da stehen.
00:28:22: Aber es ist auch wirklich präkariat pur.
00:28:27: Und das ist aber, weil es die Leidenschaft
00:28:29: da ist, dass es
00:28:30: halt dieses zweischneidige Schwert und gerade, also wir haben ja alle irgendwie ... Personen um uns rum, die sei es uns bei Aufbau helfen oder die Wände malen.
00:28:41: Wie
00:28:41: viele von denen Künstler sind, die damit ihr Geld verdienen.
00:28:45: Und das sind tolle Künstler.
00:28:49: Sollte man junge Leute davor
00:28:50: warnen, Künstler
00:28:52: zu werden oder Künstler zu werden, Saris?
00:28:55: Nee, also wie gesagt, für mich ist Kunst noch so die letzte Hoffnung.
00:28:58: Dadurch kann man wirklich noch was bewegen.
00:28:59: Also auch die Jüngeren, da ist Energie, da Optimismus, die wollen im ganzen Richtung geben.
00:29:05: Und ich finde, Museums sind Resonanzräume oder auch ein Austauschort.
00:29:08: Und ich meine, das ist ja hier auch ganz toll dieser Freiraum oder auch Gutschaos Kunstforum.
00:29:12: Es geht um Austausch, um Diskurs.
00:29:14: Das sind auch Orte, wo man sich austauschen kann und wo noch verschiedene Meinungen bestehen können.
00:29:19: Und ich glaube, das ist unheimlich wichtig.
00:29:21: Kunst.
00:29:22: Und Museen und Kultur.
00:29:23: Weil wir haben ja darüber gesprochen, ihr zieht ja die Kinder auch an und die eine oder andere Besucherin will möglicherweise dann auch selber gestalten.
00:29:30: Katrin, was sind denn im Grunde deine größten Herausforderungen hier in einer Stadt wie Hamburg?
00:29:35: Also die soziale ist das jetzt erstmal nicht für euch persönlich.
00:29:40: Ist der größte Kampf die Anerkennung gegenüber allen anderen Mitbewerbern auch im Kulturbereich, aber am Malwing auch der Hafengeburtstag oder der Hamburger Dom.
00:29:50: Also immer wieder auch den Wert von Kunst immer wieder wiederholen zu dürfen.
00:29:57: Ich weiß nicht, ob das die größte Herausforderung ist.
00:30:01: Also ich finde schon oder ich weiß nicht, ob es eine Herausforderung ist, aber etwas, das ich machen möchte, noch mehr öffnen.
00:30:10: Also weil das Bezirskunstforum hat natürlich durch den Namen, durch die Lage, Dadurch, dass wir privat sind, immer so ein Ruf von Elitär, von irgendwie so dieses typische Hanseaten-Tum.
00:30:26: Und ich weiß, das sind wir nicht mehr und das wollen wir auch nicht mehr sein.
00:30:30: Und bei mir ist eben die größte Herausforderung, wie bekomme ich eben... ganz viele diverse Menschen zu uns.
00:30:39: Wie kann ich zu vielen Menschen wie möglich den Zugang zur Kunst ermöglichen?
00:30:45: Und ich glaube eben, das funktioniert nur mit tollen, wichtigen, hochkarätigen, spannenden, lustigen Ausstellungen, die auf ganz vielen verschiedenen Ebenzugänge ermöglichen.
00:30:55: Und also diese Wahrnehmung, das finde ich jetzt gar nicht so.
00:31:02: Man kann ja irgendwie Besucherzahlen vergleichen und dann kann man ja schon mal sagen, uns geht es wirklich ganz gut.
00:31:08: Also ich darf mich für die Größe meines Hauses da tatsächlich nicht beschweren, wir haben wirklich super Besucherzahlen.
00:31:17: Ich wünsche mir manchmal noch ein diverseres Publikum und da muss ich, da wünsche ich nicht immer eine Erfüllung gehen, muss man dran arbeiten und ich glaube, das kriegt man ganz gut hin.
00:31:26: Dann will ich mal anders fragen, Tolger.
00:31:29: In Zeiten, wo so viel Uneinigkeit besteht, gesellschaftlich, Kriege, wirtschaftliche Nöte insgesamt, die Politik ist heilos zerstretend in Berlin.
00:31:40: Wir hier in Hamburg sind noch einigermaßen in Ruhe regiert.
00:31:43: Haben die Leute Lust auf Kunst oder haben die einfach ganz andere Gedanken?
00:31:48: Weil es gibt ja also beispielsweise in der Gastronomie gibt es viele Klagen, dass die Leute eben nicht mehr so häufig essen gehen.
00:31:54: Jetzt ist ein Museumsbesuch günstiger als ein Restaurantbesuch.
00:31:58: Aber ist es so, dass die Leute auch den Kopf dafür haben oder ist es im Gegenteil sogar eine wunderbare Ablenkung von allem?
00:32:05: Also was wir schon merken, ist, dass man sehr aufpassen muss aktuell.
00:32:11: Wir funktionieren als Museum für angewandte Kunst insofern anders, also dass wir jetzt nicht mit eben einem Namen, wie Katipresson, arbeiten können.
00:32:19: Weil das habe ich da einfach nicht, diese berühmten Namen und kann eben manche Sachen nicht machen und kann hunderttausende anzuziehen.
00:32:30: Aber die macht
00:32:30: Katrin da.
00:32:33: Das passt auch schon.
00:32:34: Die macht einen super Job.
00:32:36: Sondern wir arbeiten ja stark thematisch, oder schon auch manchmal mit Personen, mit Namen, aber auch stark thematisch.
00:32:42: Und wir merken, dass wir selbst, um zum Beispiel Glitzer als bereits vergangene Ausstellung herzunehmen, Das Thema Glitzer funktioniert super, weil alle finden es super und haben Spaß dran.
00:32:56: Und dann kannst du dort drin auch komplexere oder andere gesellschaftliche Fragestellungen unterbringen.
00:33:02: Wenn ich aber ökologisches Disaster drüber schreibe, dann gehen die Leute eher nicht mehr hin, weil sie genug Disaster rundherum haben, also die Welt.
00:33:11: Und das ist, finde ich, schon eine neue Wahrnehmung.
00:33:14: Es ist ja auch wirklich total interessant, dass sozusagen offensichtlich der Klimawandel gesagt ist und wir jetzt darüber nicht mehr nachdenken müssen und möglichst den Verbrenner retten.
00:33:25: Keine Ahnung was da los ist.
00:33:28: Das merkst du auch, dass eben eine sehr spannungsgeladene gesellschaftliche oder weltpolitische Situation den Leuten eher sich ein Spannung suchen oder Freude oder sowas.
00:33:41: Aber ich glaube schon, so wie du das auch gesagt hast, dass die Orte selbst, sozusagen Art Safe Spaces wahrgenommen werden, wo du auch aus unterschiedlichsten Bereichen kommend hingehen kannst, ohne dass du jetzt sofort, keine Ahnung, wahrscheinlich noch mal anders als zu einem Fußballspiel zu gehen.
00:34:01: Wenn man
00:34:01: die letzten Hundertfünfzig Meter überstanden hat.
00:34:05: Sei nicht so, sei nicht so streng.
00:34:08: Ich finde, das machen immer noch sehr viele Leute die letzten, also ja, unsere Besucherzahlen sind tatsächlich Glücklicherweise nicht von der wirklich sehr... Für jemanden,
00:34:18: der den Überblick nicht hat, nehmen an, ist das Drop-In auf der anderen Seite der Hauptbahnhof.
00:34:23: Es gibt sicherlich Orte wie beispielsweise The Space oder Bozieres Kunstforum, zu denen man vergnüglicher gehen kann.
00:34:31: Genau, aber es ändert interessanterweise, wenn das Ausstellungsprogramm spannend genug ist.
00:34:36: Na klar,
00:34:37: das wollte ich auch nicht sagen.
00:34:38: Aber ich wollte nochmal deine schwierigen Umstände hier beschreiben.
00:34:41: Kathrin, du bist ja mitten in der City.
00:34:45: Und leistest dir ja vor allen Dingen sehr populäre Künstlerinnen und Künstler.
00:34:51: Wie funktioniert da die Auswahl?
00:34:54: Ist das ein bisschen, ich sag mal, eine Taylor Swift in der Musik, da bohlen alle Städte drum, damit die da hinkommt?
00:35:00: Ich kann mich erinnern schon vor vier Jahren, glaube ich, war Anton Korbein da.
00:35:05: Die Hockney-Ausstellung war, glaube ich, sehr, sehr erfolgreich.
00:35:09: Mit wem muss man da auch überhaupt verhandeln, wenn man von Künstlern Ausstellung haben will?
00:35:14: Und ist es quasi wie in so einem Kaufhaus, dass man zwischen Dali und Van Gogh irgendwie aussuchen kann?
00:35:19: Oder wie läuft das?
00:35:20: Das
00:35:20: ist schön.
00:35:21: Nee, so ist es leider nicht.
00:35:23: Aber genau, wir haben ... Wir gucken uns ein Jahr an meistens.
00:35:31: Also, man macht ja nicht von Ausstellung zu Ausstellung, sondern was ist ein Jahr?
00:35:34: Und wie mache ich ein Jahr, dass es ... Auf der einen Seite Geld rein spürt natürlich.
00:35:41: Ich muss Einnahmen generieren.
00:35:43: Ich brauche Namen, die dann eben ziehen.
00:35:45: Und auf der anderen Seite eben aber auch immer wieder sollte und will und darf ich mir auch Ausstellung leisten, die vielleicht ein bisschen edgier sind.
00:35:57: Also wir hatten Anfang des Jahres die Bildhauerin des Syrialismus, drei Frauen, die wenigsten haben davon gehört davor.
00:36:05: Ich empfinde es aber als meine Pflicht quasi auch diesen Frauen, die übrigens die eine war, die erste Professorin für Bildhauer in Paris.
00:36:13: Also wir reden hier wirklich von vergessenen Künstlerinnen, denen auch wieder einen Raum zu geben.
00:36:19: und eben wieder zur Entdeckung, weil die fünfte Monet-Ausstellung oder die fünfte Impressionismus und die Landschaft.
00:36:26: Das langweilt mich ja selber.
00:36:28: Und man will ja auch immer was Neues entdecken, was Catchies entdecken, was Spannendes und eben auch die Mischung zwischen Fotografie, Malerei, Skulptur, zwischen monographischen Ausstellungen und Themenausstellungen.
00:36:43: Und das muss dann eben in den Potpourri passen.
00:36:46: Und genau, und da sind dann eben so die verschiedenen Ausstellungen, die auch aufeinander einzahlen.
00:36:53: Wie lange
00:36:53: Planzen im Voraus?
00:36:55: Also das Kalender ja, ist geplant.
00:36:58: Siebenundzwanzig ist geplant.
00:37:00: Ja.
00:37:00: Siebenzwanzig auch schon.
00:37:01: Ja, wir machen alle, also schon so zwei Jahre in Vorhinein.
00:37:04: Und bei deinen Sachen musst du ja wirklich weit im Vorhinein planen, weil du sonst eben die Exponate ja gar nicht
00:37:09: kriegen würdest.
00:37:09: Wer kommt denn siebenzwanzig?
00:37:12: Siebenzwanzig?
00:37:13: Oh, da wird's schön.
00:37:15: Zeige ich aber gar nicht.
00:37:18: Nein, ich darf über eine, darf ich schon reden.
00:37:21: Die heißt Better Together.
00:37:23: Und das ist eine Ausstellung über sei es Paare, sei es Kollektive, sei
00:37:29: es
00:37:30: Gemeinschaft und von Rubenzen seiner Werkstatt bis Gilbert und George.
00:37:37: Ja, finde ich auch ein schönes Thema.
00:37:38: Vor allem ist es unsere Jubiläumsaustellung.
00:37:41: Wir werden fünfundzwanzig.
00:37:43: Und wir hundertfünfzig.
00:37:44: Ja, guck
00:37:44: mal.
00:37:45: Auch in siebenzwanzig.
00:37:46: Und dann treffen wir uns ja dann wieder.
00:37:47: Ja,
00:37:47: genau.
00:37:48: Und dann passt doch bei der Together.
00:37:50: Ich finde, das irgendwie hat so eine Hoffnung, die ich sehr schön finde.
00:37:54: Genau.
00:37:55: Saris, wie ist denn dein Planungszeitraum?
00:37:57: Dadurch, dass die Fläche ist ja eine Zwischennutzung.
00:37:59: Ja.
00:38:00: Das heißt, ich kann.
00:38:01: Also ich habe immer Ideen im Kopf, planen immer so vier Ausstellungen pro Jahr, aber zum Beispiel die Künstlerliste wird immer zwei Wochen vorausgegeben, das save to date sechs Wochen, sechs bis acht Wochen.
00:38:10: Also da habe ich auch immer noch relativ viel... Also man hat vor allem von jüngeren neue Arbeiten, die wir an Ort spezifisch angefertigt haben.
00:38:17: Das ist das Spannende.
00:38:18: Das heißt, ich muss nicht eine Arbeit reservieren und sagen, okay, dann und dann muss die da sein.
00:38:22: Also da kann man viel noch manövrieren und anpassen bis in den letzten Moment.
00:38:27: Ich glaube, das macht auch das Spannende an dem Projekt aus.
00:38:30: Die Ausstellung gehen auch mal ein bisschen länger, zweieinhalb bis drei Monate, weil vor allem Großformatik Arbeiten gezeigt werden, weil das den Raum eben auch hergibt.
00:38:37: Im Moment haben wir so eine Panelarbeit von Helen Hood, die hat den Abschluss gemacht.
00:38:41: Das sind zwei Riesenpanel, eins, achtzigmal drei Meter oder von Stefan Wien zu Riesen Skulpturen.
00:38:45: Die sind vier Meter hoch oder ein Turm von Simon Hirmann, der geht bis zur Decke.
00:38:49: Und bezüglich der Planbarkeit, also ich habe nur so vier Ausstellungsthemen, die in Frage kommen und dementsprechend so durch die Künstlerinnen und Künstlerinnen aus, ist immer ein Dialog von jüngeren Metatablierterinnen, die dann in den Dialog gestellt werden.
00:39:01: Ich weiß gar nicht, ist das so, Thulga, komm hier auch mal Künstler her und sagen, machen Sie doch mal was von mir, nehmen Sie doch das mal mit auf, wie auch immer.
00:39:09: Ich stelle mir vor, dass ihr beide eher so, die beiden, also Katrin und Thulga eher so in so einem Elfenbeinturm sind und du, Saris, wirst wahrscheinlich abends im Club angesprochen und gesagt, sag mal, kannst du mich nicht in die Ausstellung mitnehmen?
00:39:22: Also ich krieg relativ viele E-Mails diesbezüglich.
00:39:24: Ja.
00:39:25: und gucke ich mir ab und zu auch an, aber es ist noch nicht vorgekommen, dass ich dann
00:39:29: so
00:39:30: einen Vorschlag mal mit reingenommen habe.
00:39:31: Man hat schon die Ideen, welche Richtung es geht.
00:39:34: Dem sagst du jetzt allen erst mal eine harte Absage, Tula, wie ist es bei dir, wenn hier jemand mit dem Kunstwerk im Raum steht und sagt, wollen sie nicht?
00:39:40: Sie kommen eher die Leute mit der Sammlung im Raum und sagen, ich seh nicht mal meine Sammlung.
00:39:43: Dann sagst du, ja, ja, das ist irgendwie eine super schöne Sammlung, aber passt da einer programmatisch gar nicht, oder wir sind schon lange im Vorhinein ausgebucht.
00:39:54: Also Designer, Designerinnen stehen jetzt nicht auf der Matte bei uns, aber das hat glaube ich nichts damit zu tun, dass wir als Elfen beim Turm wahrgenommen werden, sondern dass einfach nicht der Weg ist.
00:40:04: Du willst ja auch geladen werden, du willst auch ausgesucht werden.
00:40:09: Es ist dann eher so, dass dann jemand vielleicht auf dich zukommt und sagt, ich habe da ein Konzept oder ich habe dazu geforscht und da würde ich gerne was machen.
00:40:17: Da muss ich leider oft auch sagen, es ist interessant, aber wir haben ein sehr lebendiges Team von Kuratoren und Kuratorinnen, die viele tolle Ideen haben.
00:40:29: Also es ist selten, dass ich mir von außen was dazuhol, weil wir viel selber entwickeln, so wie ihr macht zu Partnerschaften manchmal, aber trotzdem auch stark selber.
00:40:40: Katrin, ich habe ja Eingangs die Art Basel erwähnt.
00:40:43: Ist das ein Ort, wo du dich rumtummelst, um zu gucken, was du in drei, vier Jahren hier machen könntest?
00:40:48: Nee, das nicht.
00:40:49: Aber man tummelt sich natürlich um, aber um eher auch ein Gespür zu kriegen.
00:40:57: Also so ein bisschen einfach... Ich meine, man trifft dann auch hin zu einem Kunst.
00:41:02: Aber man kriegt ein Gespür.
00:41:04: Oder man hat dann ein Ausstellungskonzept oder eine Idee für ihn ein paar Jahre.
00:41:09: Und dann guckt man so ein bisschen und denkt, was ist denn hier?
00:41:12: Ach ja, stimmt.
00:41:13: Und kommt so ein bisschen ins Gespräch.
00:41:15: Was sind denn Orte, wo du tatsächlich hingehst?
00:41:18: Also, wenn du den Verkehrsinator befragst, dann nimmt er immer ... Kopenhagen als Ort, wo man sagt, guck mal da die Radwege, das Straßensystem, wie auch immer.
00:41:27: Was ist denn für dich so das Phantasialand?
00:41:32: Na, da gibt's viel.
00:41:33: Und das ist ja auch ein bisschen das Schöne in meinem Job, dass ich auch viel reißen kann, darf und muss.
00:41:40: Also, weil dadurch, dass wir ja keine eigene Sammlung haben, muss ich ja Menschen überzeugen, mir.
00:41:47: ihren Van Gogh zu geben.
00:41:49: Und das geht manchmal im persönlichen Gespräch deutlich, deutlich besser und ist auch erwünscht.
00:41:54: Also morgen fliege ich zum Beispiel nach New York.
00:41:57: Und da bulst du um was für einen Kunstwerk?
00:42:02: Um einen Van.
00:42:02: Gogh.
00:42:06: Ja, genau.
00:42:07: Aber
00:42:07: die Inhaber von Kunstwerken sind doch normal für die Öffentlichkeit zumindest
00:42:11: nicht
00:42:12: wirklich irgendwo aufgelistet.
00:42:13: Gibt es so eine geheime Museumsdirektorin-Liste, wo man
00:42:17: anrufen kann?
00:42:18: Nee, das ist im Internet, da braucht man einen Zugang.
00:42:21: Nee, leider nicht.
00:42:22: Nee, das ist tatsächlich, ich habe einen Termin mit der Direktorin von Guckenheim.
00:42:28: So macht man das dann.
00:42:29: Und dann sagt man hier, ich habe dann ein Projekt, ein großes Projekt.
00:42:33: Ich bräuchte das Werk, weil ...
00:42:35: Da zwei Leute drauf sind und du für better together.
00:42:38: Das ist dann eher nicht, da geht es tatsächlich.
00:42:41: Aber
00:42:41: so könnte es gehen.
00:42:42: Genau.
00:42:43: Und das muss aber eben so Hand und Fuß haben, weil natürlich wird es werken.
00:42:47: Fünfhundert mal angefragt und es heißt es sich für mich entscheiden.
00:42:52: Und dann hast du eben das Glück irgendwie, genau, dann ist, wir verbinden es eben, weil übermorgen ist im Guckenheim noch die Eröffnung der großen Gabriele Münter-Retrospective.
00:43:05: Und ich habe ja hier auch eine Ausstellung von ihr gemacht, auch wahnsinnig erfolgreich und irgendwie sie ist mir nahe und dann bin ich da eben eingeladen.
00:43:13: Und das ist halt das Schöne an meinem Job, dass man dann auch gucken kann.
00:43:16: Man guckt und lässt sich inspirieren und merkt, wie es andere Häuser machen.
00:43:23: Oder ja, dann war ich vor ein paar Wochen in London bei Lee Miller und in der Tate, weil ich von denen auch Werke will.
00:43:31: Und dann guckt man sich das an und dann nimmt man auch so viel mit und kommt dann auch wieder mit Ideen heim.
00:43:38: Und ja, da gibt es aber viele Orte.
00:43:40: Also ich glaube, das ist jetzt Kopenhagen wie Der Verkehrsminister, so was hab ich gar nicht, sondern es sind eher so ... Ja, es sind auch Museen oder auch ... Die Stimmung muss passen oder dieses ... Ich bin ja dann immer allein unterwegs, logischerweise.
00:44:00: Und ich find, es gibt Städte, in denen man wunderschön allein unterwegs sein kann.
00:44:04: Paris ist so.
00:44:06: Da bist du, dann gehst du in das Museum, dann gehst du da noch hin und dann lässt du dich treiben.
00:44:11: So.
00:44:12: Trulga, was ist denn die Stadt deiner Träume?
00:44:14: also beruflich gesehen?
00:44:16: Also ich war auch gerade in London.
00:44:18: Also ich finde London schon wahnsinnig interessant nach wie vor.
00:44:22: Da passiert einfach wirklich viel.
00:44:24: Ich finde Holland ist im Designbereich, im Gestaltungsbereich auch interessant.
00:44:31: Frankreich interessanterweise weniger.
00:44:33: Italien war immer eher nicht wichtig.
00:44:35: Dort ist ja nicht die wichtigste Messe, auf die ich fahre, das Salone del Mobile.
00:44:40: Wo ist die?
00:44:41: Meyland.
00:44:42: Und dann finde ich, insgesamt ist auch so von der Entwicklung her super spannend, was in den Ländern passiert.
00:44:50: Keine Ahnung, Slowenien, Tschechien, Polen, ich weiß noch viel zu wenig über die Bayerischen Länder, das würde mich total interessieren.
00:44:59: Aber da sind sozusagen sehr lebendige, also gerade Polen, Tschechien und Slowenien sehr lebendige Szenen einfach, die einfach interessant sind zu kennen.
00:45:09: Ja, und so wie so was da passiert.
00:45:10: Sari, wann fliegst du wieder nach New York?
00:45:12: und mit dem Gondel habe ich noch vergessen?
00:45:14: Oh, Belgien, wir wollen Belgien.
00:45:15: Ich bin gerade
00:45:15: zurückgekommen aus Südafrika.
00:45:17: Ich war im Kapstadt in Zeitsmokra, weil mein Partner auch eine Ausstellung dort aufgebaut hat.
00:45:21: Und von Johannesburg war ich total positiv berascht.
00:45:25: Und beim Zeitsmokra fand ich sattal, das ist ja auch, die Direktorin ist gerade verstorben und die macht ja, also die war verantwortlich oder... für die Bienale Nixia Koyokoyo und die hat ein ganz junges Kuratornteam um sich und die hat den relativ früh viel Verantwortung gegeben mit ihrer Revision eben, dass sie dann mit Mitte, Dreißig total fit und top sind und das war total spannend auch mit denen in Austausch zu treten.
00:45:45: Also das hat mich wirklich positiv überrascht.
00:45:49: Und wenn du The Space sagst... Gibt's da etwas, was vergleichbar ist weltweit, wo du gesagt hast, so was will ich nach Hamburg holen?
00:45:57: Oder ist das etwas, was so irgendwie gewachsen ist hier auch aus der Kunstszene?
00:46:01: Ich glaube, das ist organisch gewachsen.
00:46:03: Das war immer halt so, das Konzept war ein Auschrungskonzept und Kulturprojekt.
00:46:07: Also keine kommerzielle Galerie und auch keine Institution.
00:46:11: Sondern wirklich, wo sich so stimmen für allen.
00:46:13: Kuration kommt ja auch von Kurare, Take Care Off.
00:46:16: Eine Arbeit hat eine Stimme, eine Künstlerin hat eine Stimme.
00:46:18: Und wie bringt man diese in Dialog?
00:46:21: Und dann auch mit den Besuchern.
00:46:22: Und das war eigentlich so die Idee dahinter.
00:46:25: Und das war temporär gedacht.
00:46:27: Es geht natürlich jetzt immer länger und weiter und dann halt mal gucken.
00:46:30: Wie weit planst du denn?
00:46:32: Also wie viele Ausstellungen hast du für nächstes Jahr schon inhaltlich?
00:46:36: Ich habe viel ausgearbeitet, aber das Problem ist, wenn wirklich ein Hauptmieter kommt, dann ist so der Deal, dass man halt so die aktuelle Ausstellung dann langsam beendet sozusagen.
00:46:44: Also das ist natürlich, man hat nicht wirklich einen langen Planungshorizont, muss auch mal schauen, dass man Fördergelder bekommt.
00:46:51: Also es ist schon viel Arbeit.
00:46:52: Wie gerne würdest du denn viel spontaner sein, Tulga, um möglicherweise auch auf aktuelle Geschehnisse irgendwie einzugehen?
00:47:01: Oder sagst du nee, Design ist zeitlos, im besten Sinne?
00:47:03: Nein,
00:47:04: das ist es ja überhaupt nicht.
00:47:05: Also diese Vorstellung, dass Design sozusagen eine solche Reduktion, also das, was man vielleicht auch mal früher als das gute deutsche Design gesehen hat, das stimmt ja nicht.
00:47:17: Die wollen verkaufen, es geht um Konsum und Kapitalismus, also das wäre jetzt wirklich ein... Nein, ich finde, ich muss das nicht, also erst einmal... Man spürt ja, so wie die Katrin erzählt hat, wenn sie zum Reiß und sich andere Sachen anschaut und so Themen spürt, die hast du ja... also eben.
00:47:38: Auch im Blick, also ich auch.
00:47:39: Und entsprechend entwickelst du die dann auch.
00:47:42: und dass die zwei Jahre da und bis sie dann da sind, ist manchmal blöd, aber seltenst eigentlich.
00:47:49: Und wir haben ja abseits von Ausstellungen, wo ich eine sorgfältige Planung, und das ist halt einfach der große Unterschied, wenn wir Ausstellungen planen und da auch so wahnsinnig viele Objekte dabei sind, ist die Planung einfach eine sehr aufwendige, weil du musst immer dreidimensional im Raum inszenieren.
00:48:07: Aber wir haben ja als Ausgleich, ob das jetzt Diskussionen sehen, Künstlergespräche, was der Freiraum macht.
00:48:13: Also es sind ja Ununterbrochen Aktivitäten im Haus, die sehr viel schneller reagieren können auf bestimmte Themen.
00:48:20: Und dann, finde ich, muss man aber auch sich schon im Klaren sein, was ist meine Hauptkompetenz?
00:48:25: Und ich bin nicht die politische Kommentatorin für, das heißt, solange ich mich in meinem Kompetenzbereich bewege und sage, okay, natürlich ist die sein politisch und natürlich ist sozusagen das, was da vielleicht diskutiert wird, hat eine gesellschaftliche Aussage oder stellt etwas zur Diskussion, aber es muss nicht automatisch auf jetzt sozusagen was außerhalb gerade die letzte auch Katastrophe vielleicht reagieren.
00:48:53: Also ich finde, da muss man sehr aufpassen.
00:48:56: Das sind Theater auch ganz anders gestrickt.
00:48:58: Ich finde, die funktionieren anders, von der Art und Weise, wie sie arbeiten und wir sind, langsam.
00:49:04: Das ist nicht falsch.
00:49:06: Ich finde, ich muss dann nicht.
00:49:08: Und das ist auch anders als einen temporären Ausstellungsraum zu bespielen.
00:49:12: Ich habe nichts dagegen und ich kann das sozusagen auf anderen Ebenen gut kompensieren, indem wir halt ein Programm runter rum haben oder ein sehr lebendiges Haus sind, wo viel passiert und diskutiert wird.
00:49:22: Katrin,
00:49:23: das Wort Känzelkalschall ist ein verstehender Begriff in der Theater, in der Kulturproduktion geworden.
00:49:30: Betrifft dich das auch in irgendeiner Form?
00:49:32: Du planst eine Ausstellung in zwei Jahren mit einer Person, die möglicherweise in den nächsten Monaten in Nadefeld spielt das in irgendeiner Form eine Rolle, die politischen Wurzeln eines Künstlers aus dem letzten Jahrhundert noch mal zu überprüfen?
00:49:49: Also mir ist es jetzt noch nie passiert mit aktuellen Künstlerinnen oder so, wie jetzt ja ein Bömermann oder in Berlin oder so.
00:49:56: Ist das Künstler mit den Künstlern?
00:49:58: Er hat sich ja als Ausstellung bezeichnet, nee, aber weil er ja hier den Rapper eingeladen hat und Herr Weimar hat sich ja dann mal wieder einmischen müssen.
00:50:10: Nee, aber ich wollte noch mal kurz auf Turgel zurückzukommen, weil ich glaube nämlich auch das Wichtige ist, Eine Qualität von Kunst, also ich rede jetzt von Kunst, ist ja auch eine Allgemeingültigkeit und auch eine Kunst darf auch zweckfrei sein.
00:50:25: Also Kunst muss nicht im momentanen gesellschaftlichen Diskurs antreiben, Kunst darf auch einfach nur da sein.
00:50:33: Genau das ist ja eigentlich die Grundannahme von Kunst, sodass sie keinen Zweck hat und von dem her sollten Ausstellungen suchen.
00:50:44: gut gemacht werden, dass sie eben funktionieren und dass man eben auf diesen verschiedenen Eben drauf eingehen kann.
00:50:50: Also was du auch gesagt hast, dass du im Begleitprogramm sagst, was sind denn da Themen?
00:50:54: oder wir stellen dann immer Ausstellungen vor und dann sagen Kolleginnen aus der Vermittlung, aus der Veranstaltung, oh, da fällt mir das dazu ein, lass uns doch das machen.
00:51:03: Bei Känzelkalsche, ich glaube immer, also wir hatten einmal Emil Nolde bei uns und ich glaube, man muss einfach offenlegen.
00:51:12: Also es ist ja auch, ich finde, Dieses Kennstenkalsch hat ja manchmal auch was damit zu tun, dass man den Menschen ein eigenes Denken abspricht oder ein eigenes Entscheidungen treffen oder auch.
00:51:27: Ich glaube, wenn man sagt, ja, Emil Nolde war ein kühlender Nazi, Emil Nolde war Antisemit und so weiter, aber er war eben auch ein beknadeter Maler.
00:51:38: Ja, dieses Aushalten, das ist in unserer Gesellschaft ganz schwierig, weil wenn irgendwie Künstler müssen gut sein, das ist so eine Annahme, die finde ich ganz spannend, dann hätten wir irgendwie, dann wäre ganz schwierig.
00:51:51: Und ich glaube, genau da muss man auch trennen.
00:51:53: Und man muss das kontextualisieren, man muss es benennen, man muss es offenlegen.
00:51:58: Aber es macht nicht den Wert oder die Definition aus.
00:52:02: Ich
00:52:02: glaube, wirklich dann hast du vorgekommen recht, Kathrin.
00:52:06: dass wir verlernt haben, als Gesellschaft einen kritischen Diskurs zu führen, der auch mal großartig auszuhalten.
00:52:13: Das ist einfach dramatisch und das ist etwas, was wir sehr wohl machen können.
00:52:17: und ich glaube daher ist das allerwichtigste, genau wie du gesagt hast, wenn du Themen aufgreifst und denen du weißt, dass sie Schwierigkeiten erzeugen könnten oder eben kurz gesprungen als abzulehnen.
00:52:30: klassifiziert werden, geht gar nicht, das gegen die, was weiß ich, Staatsräson oder was immer, das sehr gut vorzubereiten und einen guten, also genau zu wissen, warum mache ich das trotzdem und dann kommunikativ wirklich gut vorbereitet sein, das auch zu erklären oder darauf eine Antwort zu haben.
00:52:48: Weil ich empfinde, oft wenn andere Institutionen jemanden dann kurzfristig känzeln, dann hat.
00:52:55: In meiner Wahrnehmung ist es oft so, dass die das eben nicht gemacht haben, dass die nicht vorher alles durchdacht haben, was da kommen könnte und dann völlig verdattet sind, dass der Wind ein bisschen scharf von irgendwo weht.
00:53:07: Ganz egal von wo, weil die moralische Selbstgerechtigkeit findest du sozusagen in einem gesamten politischen Spektrum inzwischen.
00:53:15: Und das ist, glaube ich, die Hauptaufgabe, wenn du sozusagen den Raum offen halten willst.
00:53:20: und sagst, ja, es muss halt auch dann gehen.
00:53:22: Ja?
00:53:23: Und du musst es dann auch aushalten.
00:53:24: Du musst
00:53:25: es dann aushalten.
00:53:26: Also, weil ich finde, natürlich können manchmal Sachen passieren und dann bleibt man beim Bömer ein Beispiel, dann gräbt irgendein rechtes News-Magazin, irgendein T-Shirt von ihm aus und also von diesem Rapper und dann ein großer Aufschreiß.
00:53:40: Das kannst du nicht wissen, ist doof gelaufen.
00:53:42: Gut, er hat auch noch ein Jahrestag das Terroranschlag, das Konzert.
00:53:46: So, das kann alles passieren.
00:53:48: Aber ich finde, dann ist es genau unsere Aufgabe, das auch auszuhalten, um zu sagen, ich biete diesen Raum, dass wir darüber reden können.
00:53:58: Genau das ist für uns als Institutionen, natürlich werden wir angefeindet und das kriegen wir ja alle, wir haben das alle, wir kriegen alle Mails.
00:54:08: was Menschen da finden, was man macht und wie man es macht und dass man zu woke ist oder dass man das ist.
00:54:14: Aber man muss es aushalten, um in die Diskussion zu kommen, weil sonst haben wir verloren.
00:54:19: Ja, Saris.
00:54:21: Wir können jetzt noch stundenlang darüber sprechen.
00:54:23: Ich finde die Ansätze von Kathrin wirklich kann da alles unterschreiben.
00:54:28: Trotzdem interessiert mich jetzt nochmal ganz kurz.
00:54:31: Jeder Globetrotter kommt irgendwann zu Hause an.
00:54:34: Also, was wird mit Space passieren?
00:54:38: Kannst du dir vorstellen, irgendwann, wenn jetzt ein großer mit zehn kommt und sagt, hier ist das Haus, bleibt die nächsten zehn Jahre hier, wo würde da stehen?
00:54:47: Da würde ich mich freuen, weil es sind wirklich so viele Projekte oder auch so ein Rahmenprogramm, was man ausarbeiten könnte, wo man wirklich kleine Budgets kauft, sei es irgendwie Performance ist.
00:54:55: Also, man kann da so viel mehr machen, hat man ein bisschen mehr Müd-G, also würde ich mich jedenfalls freuen.
00:55:00: Wenn man keine Finanzierung findet, ist auch okay.
00:55:02: Dann habe ich mir Zeit, mich auf mein eigenes Arbeitskonzentrieren, also wieder, wie es ausgeht, ist beides gut.
00:55:07: Wieder
00:55:07: ganz nah an der Ausbeutung.
00:55:08: Aber wo steht das Haus?
00:55:09: In welchem Stadtteil in Hamburg?
00:55:11: Ich bin ja im Moment aktuell total happy mit der aktuellen Fläche.
00:55:14: Das ist eine wunderschöne Fläche.
00:55:17: Fünf Meter Deckenhöhe, Betonwände, vierhundertvierzig Quadratmeter.
00:55:22: Also, wenn wir da länger bleiben könnten, wäre es fantastisch.
00:55:24: Weil das ist auch so, das ist auch dieses Thema, was sind zukunftsfähige Innenstädte?
00:55:27: Und ich finde, da gehört einfach Kunst und Kultur in die Stadt oder halt auch das so ein Projekt gehen.
00:55:31: Was ist Kunst im öffentlichen Raum?
00:55:34: Kann man mehr Studios in die Innenstadt integrieren oder wirklich auch so auf Space?
00:55:38: Bei uns zahlt man keinen Eintritt, ich habe super oft Leute um... Und zwölf, die kommen rein, in einem Deckspause mal zwanzig Minuten Kunst anschauen.
00:55:45: Und wir beleben ja auch die Innenstadt.
00:55:47: Das ist einfach wichtig, immer wieder zu sagen.
00:55:48: Und
00:55:48: die muss durch Mischzeilen, die muss einfach wirklich durch Mischzeilen.
00:55:51: Das sind wirklich auch Mitstudio-Flächen und allem drum und dran.
00:55:55: Also ich finde, Kat, echt was durch, da muss man durchgreifen.
00:56:00: Katrin, du darfst dir schon verraten, was die twenty-seven zwanzig zeigt, Tulga.
00:56:04: Wir kommen mal ein bisschen näher.
00:56:05: Zwei-tausend sechsund zwanzig.
00:56:07: Was soll ich mir da unbedingt
00:56:08: angucken?
00:56:08: Ja, ich kann tatsächlich noch wenig sagen.
00:56:10: Wir wissen, was wir machen werden, aber es ist noch nicht in trockenen Tüchern, außer dass wir hundertfünfzig Jahre ins Jubiläum feiern.
00:56:17: Wir zeigen Hans Hansen, das ist ein wichtiger Werbefotograf, der sozusagen die Achtziger, Neunziger stark geprägt hat.
00:56:26: Der wird nächstes Jahr Achtzig und freuen uns sehr.
00:56:29: Wir haben im Prinzip den gesamten Vorlass und auch seine Fotos und seine eigene Fotosammlung, dann zeigen wir eben diese Kindermöbelgeschichte und im
00:56:38: Herbst
00:56:39: eine Ausstellung einer bekannten holländischen Designerin Heller Jungerius, die einer der wichtigsten Frauen in der Designszene sind.
00:56:48: Katrin, noch sechs Wochen bis zum Ende des Jahres, was können wir denn bei euch noch gucken?
00:56:53: Also, auf jeden Fall Weihnachten, so ein bisschen was fürs Herz.
00:56:57: Wenn der Oma auf den Nerv geht, geht man Kinder, Kinder, da kann man alle mitnehmen.
00:57:01: Danach ist der Foto-Trinale wieder in Hamburg.
00:57:04: Wir beteiligen uns mit FC Guntlach, da die Kollegen von Deichterhallen leider geschlossen haben.
00:57:11: Nehmen wir den Guntlach zu
00:57:12: uns
00:57:13: und machen das aber in großen kollegialen Verbundenheit.
00:57:17: Und genau, wir zeigen, weil er wäre wundert geworden.
00:57:20: Nächstes Jahr.
00:57:22: Und eben begründert der Foto-Trinale auch.
00:57:25: Und deshalb konnten wir es nicht ohne ihn machen.
00:57:28: Und es gibt eine Ausschwingung, Das ist tatsächlich dann manchmal wieder witzig, da darf ich nicht so viel darüber reden, weil das wird die größte Ausstellung, die wir jemals hier im Kunstforum gemacht haben.
00:57:38: Und wir erwarten noch von der Kulturstiftung Gelände und des Bundes etwas Geld, weil wir können es nicht aus eigenen Mitteln stemmen.
00:57:46: Und da geht es um, ich spoiler ein bisschen, deshalb bin ich jetzt auch in New York, es geht um jüdische Sammlerinnen und Sammler in Deutschland bis zum Holocaust.
00:57:59: Ihr
00:58:00: Lieben, das war eine Stunde lang Kunst.
00:58:04: Und
00:58:04: in einem Museum, außer einem Museum, in dem Museum für Kunst und Gewerbe, liebe Thulga, liebe Katrin, liebe Saris, der sechsendreißigste Kailchaklub schließt, der siebendreißigste kommt in einem Monat wieder.
00:58:16: Und wir sehen uns auch bald wieder in euren spannenden Ausstellungen.
00:58:19: Ich danke herzlich für euer Engagement hier in Hamburg, für die tollen Dinge, die ihr hier immer wieder produziert und zur Verfügung stellt und sage Ahoy.
00:58:27: Danke
00:58:28: die.
00:58:30: Das war die Hochkultur auf
00:58:32: Ahoi.
00:58:33: Der Kaltscher Club.
00:58:34: Danke fürs Zuhören.
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